Wenn einem in den letzten Jahren eine sehr große, pechschwarze "Hummel" im Garten über den Weg flog, war es womöglich gar keine, sondern die Blaue Holzbiene (Xyloxopa violacea). Man erkennt sie an den ebenfalls fast schwarzen Flügeln. Sie breitet sich immer mehr nach Norden aus und ist seit ca. zehn Jahren auch im Weserbergland anzutreffen.
Bisher haben wir die Holzbiene immer nur einzeln im Garten gesehen. Dieses Jahr, 2020, waren zum ersten Mal zwei Exemplare da.
Der Salbei - hier Muskatellersalbei (Salvia sclarea) - hat einen tollen Mechanismus zur Bestäubung! Er gehört zu den Lippenblütern. Die breite Unterlippe dient als Landeplatz für die bestäubenden Insekten, v.a. Hummeln, aber auch die Holzbiene. In der helmartigen Oberlippe sind die Staubbeutel und die Narbe versteckt.
Landet die Holzbiene auf der Blüte und versucht mit ihrem langen Rüssel an den Nektar am Grund der Blüte zu gelagen, löst ein Hebelmechanismus aus - ähnlich wie bei einem Schlagbaum.
Wenn die Biene mit ihrem Kopf in die Blüte drückt, neigen sich die Staubbeutel aus der Oberlippe auf ihren Rücken - wie auf dem Fotos zu sehen - und pudern diesen mit Pollen ein. Besucht die Biene eine andere Blüte, kann sie diesen dort an der Narbe abstreifen. Wer Lust hat, kann es einmal selbst probieren, und z.B. mit einen Stift vorsichtig in eine Blüte drücken.
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